Diskussion um die Außenanlagen des Hallenbades Hemer

Wasserbecken oder Blühstauden? Die Politik diskutiert am Dienstag, wie die Außenanlagen des neuen Hallenbades aussehen sollen.

Der Bau des Hallenbades schreitet voran. Wie die Außenanlagen aber aussehen sollen, steht am Dienstag im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr zur Diskussion. Ursprünglich sollten zwei, später nur noch ein „Teich“ zum ZOB hin das Hallenbad verschönern. Nun hat die Verwaltung vorgeschlagen, stattdessen Blühstauden zu pflanzen und den Rest des Geländes ökologisch aufzuwerten. Im Bau wird dies zwar um rund 40.000 Euro teurer, halbiert aber fast die Folgekosten.

„Bei den Teichen handelt es sich ja mehr um flache Wasserbecken, und das empfehlen wir nicht. Wir wollen aber mehr in die Rasenflächen investieren und diese ökologisch aufwerten. Dadurch haben wir weniger Folgekosten und einen höheren ökologischen Nutzen“, erklärt Christian Schweitzer auf Nachfrage die Veränderungen des Entwurfs.

Einsparpotenzial durch niedrigere Folgekosten

Für die Außenanlagen würde die Stadt im neuen Entwurf mit Gesamtkosten von rund 671.408 Euro rechnen. Der Verzicht der Teichanlage würde zwar 111.000 Euro einsparen, das erweiterte Außenanlagenkonzept sowie Mehrausgaben für die Bepflanzung und die einmalige Fertigstellungspflege sorgen aber dafür, dass es im Vergleich zu vorher rund 40.000 Euro teurer wird.

Einsparpotenziale sieht die Stadt aber bei den Folgekosten. Die Pflege von Wasserbecken ist aufwendig und würde jährlich rund 10.000 Euro kosten, wobei die Instandhaltungskosten für die Pumpen da noch nicht erfasst seien. Die jährlichen Kosten für Strom, Wasser/Abwasser und die dafür erforderliche Wartung umfassen laut der Vorlage der Verwaltung rund 3000 Euro.

Gefahr der Vermüllung des „Teiches“

Für die Pflege des Kurzrasens und der Hecke rechnet die Stadt mit jährlichen Kosten von 25.000 Euro. Insgesamt würden damit die jährlichen Kosten auf 38.000 Euro geschätzt. Eine grobe Ermittlung des SIH hat ergeben, dass für den neuen Entwurf der Außenanlagen rund 20.000 Euro Pflegekosten anfallen – ein Unterschied von rund 18.000 Euro. Die Einsparungen würden die höheren Baukosten von 40.000 demnach nach etwas mehr als zwei Jahren wieder auffangen.

Ein weiterer Aspekt, der laut Verwaltung für die Variante ohne „Teich“ spricht, ist die Lage. Es bestehe die Gefahr, dass der Teich vermüllt und wenig pfleglich behandelt werde. Auf der Fläche des Wasserbeckens sollen Blühstauden mit blau schimmernder Farbe gepflanzt werden. Die unterschiedliche Höhe der Gewächse soll einen Wasserspiegel imitieren. So bleibe das Konzept erhalten.

Frage nach Ladestationen für E-Fahrräder

Weiterhin sollten ursprünglich Abstandsflächen mit Kurzrasen die Begrünung auf dem Außengelände bestimmen. „Gerade in einem heißen Sommer erscheint vertrockneter Rasen unansehnlich und auch im Winter als wenig attraktiv, über das Jahr gesehen entsteht ein hoher Pflegeaufwand“, schreibt die Verwaltung in der Vorlage. Standortgerechte Bäumen entlang der Wege, Blühstauden und Gräser sowie eine Spiel- und Sportrasenfläche sollen entstehen.

Die neue Planung hätte somit laut der Verwaltung einen höheren ökologischen Nutzen. Die Fläche könnte Winterquartiere und Nahrungsangebote für Wildbienen, Schmetterlinge und eine Vielzahl anderer Insekten und Käfer sowie für Vögel liefern und hätte einen hohen Naherholungswert.

Die Zahl der Parkplätze soll sich aber durch die neue Planung nicht verringern, wie die Stadt weiter betont. Anschlussmöglichkeiten für E-Bike-Ladestationen seien vorgesehen. Wie diese konkret ausgestaltet werden und wie viele dort hinkommen, ist noch offen. Je nach Ausstattung bewegen sich die zusätzlichen Kosten für die E-Bike-Ladestation zwischen 2000 Euro bei einer Ladesäule und 8000 Euro bei eine Ladebar mit mehreren Ladefächern. Die Kosten dafür sind bislang weder in der Ursprungsplanung noch in der aktuellen Planung vorgesehen. Für das Hallenbad rechnet die Stadt mit Gesamtbaukosten von etwa 13 Millionen Euro.

Quelle:
Hendrik Schulze Zumhülsen

Hendrik Schulze Zumhülsen