Im September soll der Rat den Planungsauftrag für ein neues Hallenbad erteilen. Bis Ende 2022 soll es dann gebaut werden.
Es ist ein enger und ehrgeiziger Zeitplan: Im Frühjahr 2021 soll der erste Spatenstich für das neue Hemeraner Hallenbad erfolgen. Bis dahin sind noch jede Menge Planungsarbeiten erforderlich, für die der Rat in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause am 17. September den Weg ebnen soll. Die Verwaltung hatte die Planung eines neuen Hallenbades europaweit ausgeschrieben, rund 15 Badspezialisten auch aus dem benachbarten Ausland reichten erste Entwürfe ein. In nichtöffentlicher Sitzung soll nun ein Planungsvertrag mit dem Favoriten geschlossen werden.
Neubau auf demalten Bahnhofsgelände
Fest steht bislang, dass das neue Hallenbad auf dem früheren Bahnhofsgelände neben McDonalds errichtet werden soll. Die Kosten werden auf 9,3 Millionen Euro geschätzt, die aktuellen Preissteigerungen durch die Baukonjunktur noch nicht eingerechnet. Im Februar hatte sich der Rat mehrheitlich für eine L-förmige Wasserfläche mit fünf Bahnen à 25 Metern als Wettkampfbereich, einen integrierten Lehrschwimmbereich inklusive Hubboden und – je nach Förderung – einen optionalen Sprungbereich entschieden. Diesen Sprungbereich fordern auch die Schwimmvereine.
Die Förderung könnte dies nun ermöglich, denn Hemer erhält mit 4,2 Millionen Euro eine der höchsten Einzelsummen aus dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Seit 2016 stellt die Bundesregierung Geld für Schwimmbadsanierungen zur Verfügung. Zur Sanierung und zum Ersatzneubau von Sportanlagen sind für den Zeitraum von 2019 bis 2022 circa 160 Projekte ausgewählt worden, in die der Bund rund 276 Millionen Euro investiert. Fast ein Drittel der Projekte befasst sich mit Hallen- und Freibädern. Hier beträgt die Fördersumme etwa 105 Millionen Euro.
Stadtwerke sollen beideBäder betreiben
Mit der Vergabe des Planungsauftrages im September geht es um die konkrete Ausgestaltung des Bades. Bis Mai 2020 sollen Entwürfe und Kosten vorliegen. Für Ende 2022 ist dann die Fertigstellung geplant. Ob das alte Hademarebad so lange hält, ist die große Frage. Die Lüftungsanlage ist aktuell nur bis Ende 2021 genehmigt.
Was mit dem bisherigen Grundstück des Bades in bester Innenstadtlage geschieht, ist noch völlig offen. Bei der Umgestaltung des Stadtkerns war vor Jahren eine Geschäfts- und Wohnbebauung in der Diskussion. „Erst muss die Art der Nachnutzung mit der Politik abgestimmt werden. Anschließend wäre ein Investorenwettbewerb denkbar“, sagt der Technische Beigeordnete Christian Schweitzer zum Status quo.
Fest steht bereits, dass die Hemeraner Stadtwerke zukünftig sowohl das Freibad Am Damm als auch das Hallenbad in einem steuerlichen Querverbund betreiben werden. Der Rat hatte dafür bereits Ende 2018 den Gesellschaftsvertrag geändert. Demnach gehört der „Betrieb öffentlicher Bäder, mit den Bereichen Strom-, Gas- und Wärmeversorgung unmittelbar verbundene Dienstleistungen“ zum Gegenstand des Unternehmens. Das Bäderpersonal soll dann von der Stadt zu den Stadtwerken wechseln.