Der Landschaftsarchitekt betont die städtebauliche Bedeutung der Außenfläche des Hemeraner Hallenbades.
Es hat aktuell den Anschein, als würde sich die Politik intensiver mit der Außenfläche des Hallenbades beschäftigen, als es bislang mit der Innengestaltung geschehen ist. Hauptkritikpunkt war zunächst die geplante pflegeintensive Teichanlage, doch auch nach deren Streichung wollen die Politiker im Detail mitreden und haben sich bei Enthaltung der GAH eine Extra-Beratungsrunde verordnet, die aber keinen Einfluss auf Auftragsvergabe und Bauzeiten haben soll.
Viele Detailfragenvor allem der FDP
Im Ausschuss für Stadtplanung, Umwelt und Verkehr fiel am Dienstag auch der von der Verwaltung vorgelegte überarbeitete Entwurf durch. Die Planungen sehen eine attraktive Gestaltung mit deutlich mehr standortgerechten Bäumen entlang der Wege, Blühstauden und Gräsern etc. sowie eine Spiel- und Sportrasenfläche unter anderem für Familien mit Kindern vor. Die Bepflanzungen haben überdies einen deutlich höheren ökologischen Wert als der bislang vorgesehene Kurzrasen.
Ein Arbeitskreis soll nun viele Detailfragen klären, die vor allem die FDP hatte. Wie viele und wie hohe Hecken dürfen es sein? Warum wird Strandhafer gepflanzt? Macht eine Spielfläche am Radweg Sinn? FDP-Ratsfrau Andrea Lipproß war in ihrem Element, wurde aber durch den Verweis auf den neuen Arbeitskreis zunächst ausgebremst.
Zu Wort kam aber der Landschaftsarchitekt Michael Tänzer, der ein Plädoyer für die städtebauliche Bedeutung der Fläche hielt, die aus beiden Fahrtrichtungen in der Sichtachse der Autofahrer auf der Bahnhofstraße liegt. Hier gehe es nicht nur um eine Abstandsfläche, sondern eine Naherholungsachse. „Hier herrscht sehr viel Bewegung, es ist ein Stück Naherholung“, betonte der Fachmann. Die Rasengittersteine auf der benachbarten Fläche seien ein Negativbeispiel. „Diese Lieblosigkeit wollen wir nicht haben“, so Michael Tänzer. Am neuen Hallenbad solle nicht eine übliche Bodendecker- und Graslandschaft entstehen, sondern Aufenthaltsqualität geschaffen werden. Mehrjährige Stauden sollen für Blütenhorizonte sorgen und gegen das Insektensterben wirken. Den ganzjährig attraktiven Strandhafer verteidigte er als Assoziation zum Strand und Bad. Gerne hätte der Landschaftsarchitekt seinen Entwurf im Detail erläutert, doch dies soll nun im nicht öffentlich tagenden Arbeitskreis geschehen. Aus jeder Fraktion ist ein Mitglied vertreten.